Es gibt zweifellos schönere Tauchreviere als den Ossiacher See, das ist klar. Aber mit einer mittleren Sichtweite von 5 bis 8 Metern ist der Ossiacher See zumindest ganzjährig betauchbar. Auch Nachttauchgänge oder Eistauchen sind ohne Genehmigung erlaubt.
Während der See am Ostufer nur 8 bis 10 Meter tief ist, erreicht er in der Westseite Tiefen bis zu 50 Metern. Die Nordufer sind meist steil abfallend. Vorwiegend sind es Fische, wie Waller, Hechte, Zander, Aal und eine Vielzahl anderer Weißfische, die man bei den Tauchgängen antreffen kann. Mit etwas Glück kann man bei einem Nachttauchgang Hecht und Waller mit einer kapitalen Größe von über einen Meter bestaunen.
Der Grund ist schlammig und bietet mit allerlei Zivilisationsüberresten, wie Blumentöpfen, Reifen und Flaschen wenig Aufregendes, wenn man von den tonnenweise im See entsorgten Kriegsrelikten aus dem zweiten Weltkrieg absieht: 1954 haben die Engländer fabrikneue Munition im Ossiacher See versenkt – schätzungsweise den Inhalt von 1000 Eisenbahnwaggons, der seitdem systematisch vom Entminungsdienst des Innenministeriums geborgen wird. Für Sporttaucher ist das Bergen von Kriegsrelikten streng verboten (und selbstverständlich lebensgefährlich – der Schlamm konserviert die Waffen und Munition, die auch nach Jahrzehnten im Wasser noch immer funktionsfähig und scharf sind)! Die Polizei kontrolliert immer wieder Taucher und verhängt empfindliche Strafen.
Trotzdem ist der Ossiacher See aber kein schlechtes Revier und gut geeignet, um den Tauchsport zu erlernen.